003 Abend 3 , Di 23.8.22 - Praxis: Die Notenwerte und das Metronom / Theorie: Die Durtonleiter und die Akkorde - wie hängt beides zusammen?

 INTRO: Kurz zu GuitarToolkit. Garageband. Installation. Demo später.

Kurze Wh, oder: Was aus letzter Stunde mitzunehmen war:

1. RHYTHMUS

- Rhythmus ist wichtig. In der modernen Musik das Wichtigste überhaupt. 

Ist aber auch nicht einfach. Da hilft: Sich anfreunden mit dem Metronom...

Wir haben 3 Notenwerte (Viertel. Achtel. Sechzehntel) kennengelernt und diese auf den Schlag des Metronoms 60bpm zu platzieren versucht. 

Leider ein ewiges Geschäft... aber wenns klappt, entsteht Musik.

Zur Erinnerung, dass Zählen hilft:

Einfache Zahlen für die einzelnen Beats 

1.2.3.4.
Eins zwei drei vier oder
neun zehn elf zwölf 


(5, 6, 7, 8 geht nicht - warum?)

Wir üben zu 60 bpm: C-C-C-C / usw

Es ist egal, welche dieser Zahlenfolgen du nimmst, es ist für jede Zahl nur eine Silbe. 


Dann in doppelter Geschwindigkeit:

1+2+3+4+ 1und2und3und4  oder:
Drei-zehn, vier-zehn, fünf-zehn, sech-zehn sieb-zehn, ach-zehn, neun-zehn, zwan-zig 
Was auch gut geht ist
Ein-er, Zwei-er, Drei-er, vier-er 

Hier haben alle Zahlen zwei Silben 

Wir üben zu 60 bpm: E - E - E - E / E - E - E - E / usw


Und noch einmal verdoppelte Geschwindigkeit:

21 - 22 - 23 - 24 usw

4 Silben: Ein - und- zwan - zig ! Also 4 Noten/Anschläge

Wir üben zu 60 bpm: G - G - G - G / G - G - G - G / G - G - G - G / G - G - G - G /

Erklärung:
Wir sind es beim Zählen gewöhnt, in bestimmten und vor allem gleichmässigen Schritten zu zählen, so dass wir 1-12 meist genau so langsam bzw. schnell zählen wie 13-20 oder wie 21-29. Und auch die Hunderter werden im gleichen Schritt gezählt. 

Man macht ganz automatisch zwei-Achtel, vier-Sechzentel - dazu später mehr...


Übung heute dazu:

Klatschen und singen zum Metronom, um ein Gefühl zu entwickeln, wie Ganze / Halbe / Viertel / Achtel / Sechzehntel zusammenhängen


2. DER KLANG DER TERZEN, groß und klein

Weiterhin ging es darum, die sog. INTERVALLE von C / E und G durch diese Übungen innerlich zu präsent zu machen. 

Es wird eine Weile dauern, bis man  den Unterschied von großer und kleiner Terz (und all den anderen Intervallen) zu hören beginnt. Die Akkorde und Melodien machen die Lieder, diese bestehen aus Tonabständen, diese Tonabstände klingen eigentümlich und können wie eine Sprache "gelernt" werden, indem man sie bewußt und oft spielt.

Das nennt man "ein Ohr entwickeln". Und das braucht man an jedem Instrument.


HEUTE

C-Dur: Töne und Terzen 

Themen des Abends:

- Wie entstehen aus den einzelnen Tönen einer Tonleiter Akkorde?

- Die Dur-Tonleiter hat seltsame Abstände. Warum und was folgt daraus?

- Demo praktisch durch gemeinsames Singen von nahen Intervallen (C-D und C-B) und angenehmen, geradezu magisch funktionierenden Intervallen der Terzen (C E G) auf der Ukulele durch parallel gespielte Terzen: Nur hören reicht und man merkt, wie es funktioniert, besonders beim Singen!

- Aufschreiben und zeigen, wie und was "TERZSCHICHTEN" ist und wozu das gut ist.

- Demo auf virtuellem Klavier, kurz zeigen, wie einfach es der Pianist hat und wie anders der Ukulelist und Gitarrist dran ist...


Die AKKORDE der C-Dur-Tonleiter insgesamt.

Und warum wir mit den Akkorden C-DUR / F-DUR / G-DUR beginnen werden...


FAZIT

Es gibt 2 feste "Bauregeln" für Akkorde:

1. Die Struktur der INTERVALLE von Dur-Tonleitern ist konstant für alle Durtonleitern: 

INTERVALL bezeichnet den Abstand zweier Töne. Die wichtigsten Tonabstände sind: TERZ. QUARTE. QUINTE. SEXTE. SEPTIME. OKTAVE. Man zählt dabei inklusive des Ausgangstons nur die in einer Tonleiter vorkommenden Töne inklusive des Zieltones.

Beispiele: 

Intervall C-E = 1C - 2D - 3E = TERZ

Intervall C-A = 1C - 2D - 3E - 4F - 5G - 6A = SEXTE

Es gibt Ganzton- und Halbtonschritte.

GT=GANZTONSCHRITT

HT=HALBTONSCHRITT

C  GT  GT   EHTF   GT   GT   GT  BHTC

C    D   E F    G   A    B C

Bemerke die Struktur einer Durtonleiter, die aus zwei baugleichen sog. "Tetrachorden" oder "Vierklangpaketen" besteht, die von einem Ganztonabstand getrennt werden:


C D EF

G A BC


(Den passenden Wikipedia Artikel zu "Tetrachord" muss ich dir nicht nur ersparen, sondern von dessen Gebrauch vorläufig sogar unbedingt abraten, Teile davon könnten dich - noch - verstören... Wir werden aber darauf zurückkommen)


Aber du siehst die Besonderheit der Abfolge von Ganz- und Halbtonintervallen, die das Piano so viel klarer abbildet, als unsere Saiteninstrumente:

C erkennst du in der Mitte vor 2 schwarzen Tasten. Von C aus kannst du die Intervalle der C-Durtonleiter schön der Reihe nach abzählen und kannst dabei die schwarzen Tasten ignorieren.



Dieser Aufbau ist konstant und für alle Tonleitern gleich welchen Ausgangstons konstitutiv.


PRAKTISCHER SINN UND ZWECK: Präge dir an deinem Instrument die Grundfigur des Fingersatzes/der Fingerabfolge einer DUR-Tonleiter ein und du kannst damit jede beliebige Durtonleiter durch einfaches Verschieben spielen!



2. Akkorde werden durch Schichten von TERZEN gebaut.

Die Schichtung ist auch eine KONSTANTE und immer aus folgenden Elementen gebaut:

1 GRUNDTON (= Basis oder Stammton oder Root ), dann

2 Dur- oder Moll-TERZ: Kleine Terz=MOLL / Große TERZ=DUR 

3 Die zum Stammton gehörende QUINTE (s.o. Intervall zählen)

Dieser DREIKLANG ist die wichtigste Komponente fast aller Harmonien, die wir in den kommenden Wochen, Monaten und Jahren kennenlernen werden. So einfach diese Struktur auch scheint, sie birgt unendliche Möglichkeiten!


Am Beispiel der C-Durtonleiter:

C ist der Grundton, auf den sich alle anderen Töne beziehen.

E ist die nächste zulässige TERZ , da ein Abstand von 2 Ganztönen oder 5Halbtönen zur nächsten zulässigen Terz E besteht (C-D-E oder C C# D D# E) = GROSSE TERZ!

ERKLÄRUNG: Eine KLEINE TERZ dagegen wäre das Intervall von C - Eb oder C-D# und würde einen MOLLKLANG bedeuten. Eb/D# sind aber keine Töne der C-Durtonleiter, also nach der Regel der Akkordbildung der Durtonleiter unzulässige Töne, folglich ist die kleine Terz von C aus keine Möglichkeit! Es gibt aber den C-Mollklang, der logischerweise also aus einer anderen Durtonleiter gebildet wird (nämlich in Eb-Dur - was Dir dann klar wird, wenn wir uns mit Eb-Dur beschäftigen!) 

G ist daraufhin die nächste zulässige Terz (1E -2F -3G) = E zu G ist eine KLEINE TERZ.


Ausgangston - GroßeTERZ - KleineTERZ = Durakkord

Ausgangston - KleineTERZ - GroßeTERZ = Mollakkord

Ausgangston - KleineTERZ - KleineTERZ = Verminderter Akkord

Zwei kleine Terzen ist ungewöhnlich und deshalb charakteristisch für alle Akkorde, die auf dem 7. Ton einer Dur-Tonleiter entstehen: Es ergibt sich immer eine verminderte Quinte, da am Beispiel der C-Durtonleiter der Abstand B zu F die beiden Halbtonintervalle EF und BC beinhaltet und dadurch ein seltsam klingender verminderter Quintklang entsteht.  F# (Fis) ist kein zulässiger Ton in C-Dur, ist aber eigentlich die Quinte zu B - um die Regel in C-Dur zu erfüllen,  hilft es nur, F# zu F zu vermindern. F ist zwar zulässig, klingt aber wegen der Verminderung der Quinte dissonant!

B und F min C-Dur sind also verhaltensauffällige Töne in C-Dur, die uns noch beschäftigen werden.


Allgemein bitte merken - die Erklärung wird dir einleuchten, demnächst:

Der 4. und der 7. Ton in jeder Dur-Tonleiter sind bemerkenswerte Töne!


Am Beispiel des Akkords BDF = Bdim

Der Klang des F zur vorausgehenden Mollterz D  ist eine kleine Terz  und zum Ausgangston B eine reduzierte oder verminderte Quinte, die insgesamt merkwürdig und für frühere Ohren unzulässig dissonant wirkte. 

Ich möchte sie auf jeden Fall einbeziehen und damit (d)ein Ohr für die Klänge parallel zum "Mainstream" wecken. Die Demo gestern des Songs "Smile" zeigte dir, wie köstlich der bewußte Gebrauch dieser Akkorde sein kann.

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Im folgenden habe ich dir meine persönliche, vielleicht rustikale, "geometrische" Methode der Akkordbildung vorgeführt, in der Du vor allem visuell die Besonderheit der Abfolge von großer und kleiner Terz sehen kannst. In Kombination mit ZÄHLEN und SCHAUEN auf dem Klavier und HÖREN auf Klavier und Ukulele kannst du dir sämtliche zulässigen Akkorde der C-Dur-Tonleiter selbst erschließen!


Bitte ergänzen!

Aufgaben:

1. Immer noch: Schaubild der Töne in den ersten 5 Bünden der Ukulele.


2. Baue in der demonstrierten Weise auf dem Papier die 7 Akkorde der C-Dur-Tonleiter aus jeweils 3 geschichteten Terzen.


3. Schaue dir im Internet/Buch/Grifftabelle/GuitarToolkit die einfachen Ukulele Grundgriffe der Akkorde in C-Dur an:

Dm  

Em

Am 

Bdim


NÜTZLICHE HELFER:

Am Besten natürlich Du installierst dazu auf dem iPad "GuitarToolkit", legst eine Ukulele an, suchst die Akkorde zusammen und generierst ein sog. CHORDSHEET mit den 7 Akkorden in der ersten Lage. Wenn das jetzt vielleicht nicht klappt, bin ich gerne behilflich und zeige dir, wie man mit GuitarToolkit umgeht. Komm vorbei, wir machen das...


Es läßt sich eine Ukulele anlegen. Du kannst alle spielbaren 
- Akkorde angezeigt bekommen, 
- sie ansehen und hören in Fingersatz, Intervallen und Tönen. 
- Du kannst Akkord-Notizzettel anlegen, die dir das Zusammenklingen der Akkorde hörbar machen.
- Stimmgerät. 
- Metronom. 
- Akkord Rückwärtssuche!




Weiterer Vorteil: Ich kann dir Lieder, Akkordtabellen und Akkord-Reihenfolgen per mail zusenden, die du dir in GuitarToolkit direkt anhören und dann nachspielen kannst.


Garageband für das iPad:
Super nützlich, wenn es um Erklärung von Musik geht. Die Demo heute Abend wird dich überzeugen. Auch hier haben wir wieder ein nützliches Übe- und Kommunikationswerkzeug. Vor allem peppt es deine rhythmischen Übungen ziemlich auf!




In der Regel schon installiert mit iOS oder download über App-Store. Wir schauen uns das zusammen an.


U-Chord:
Eine weitere iPhone/iPad-App habe ich noch gefunden, die in den für dich wichtigen Funktionen kostenfrei und sehr einfach als Akkordbibliothek für Ukulele zu gebrauchen ist:

U-Chord





4. Nimm die gefundenen Grundgriffe von C ,  F und G  für die Ukulele, setze die Finger langsam und mit Bedacht (!) und versuche gleichmäßig im Schlag des Metronoms 60bpm  alle 4 Schläge den Akkord sauber zu wechseln.

Lerne lieber langsam, dann spielst Du schneller schnell!

Sinn und Ziel der Übung:

Mit diesen 3 Akkorden hast du das Grundgerüst für eine sehr sehr sehr große Zahl an einfachen, populären und uns allen bekannten Liedern - mit denen wir ab nächster Stunde anfangen!

5. und WICHTIG: Dazu muss ich bis Montag spätestens Deine 3 Lieblings-Kinderlieder wissen, Titel bitte auf Signal zusenden!

Sonst musst du meine hören/lernen...




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