Hausaufgaben für die Bereiche FingerYOGA / Musiktheorie / Repertoire
"Hausaufgaben" sind immer nur Aneignungsempfehlungen.
Du kannst sie machen, musst aber nicht. Manches gilt auch nur mal gesehen, gehört oder gelesen zu haben - irgendwann könnte es ja wichtig werden. Zur Kenntnis nehmen ist ein guter Anfang jedenfalls.
- Ich stelle Hausaufgaben immer im Blick auf die verschiedenen Bereiche, die man beim Lernen einer Fertigkeit oder eines Instruments im Allgemeinen parallel und in großen Zeiträumen weiterentwickeln kann oder soll - und die Du unterschiedlich intensiv üben kannst, um daraus Deine eigenen Abläufe zusammenzustellen:
Zum Beispiel:
"5 min FingerYOGA / 5 min Theorie / 10-20 Minuten Repertoire" ...
... und Du kannst bestimmen, ob einmal in der Woche oder am Tag.
Zu viel Üben ist nicht gut, zu wenig auch nicht - aber nur Du weißt, wie es für Dich passt.
5 Minuten "QualityTime" bringen mehr, als 2 Stunden mit Frust, weil man muss...
Die Bereiche, für die ich Dir Vorschläge mache:
1) FingerYOGA
- sind permanente Übungen und vor allem physisch orientierte WARMUPS, die die Automatismen anlegen, die sich aber erst im Laufe von Wochen, Monaten und sogar Jahren etablieren (gestriges Beispiel mit den nahe über den Saiten in den Lagen schwebenden Fingern... gut zu beobachten bei Geiger:innen, Haltungen, die man früh beim Lernen eines Instruments sozusagen in Fleisch und Blut übergehen lassen muss).
Wichtigste Übung ist zur Zeit immer noch ein 4 Finger Akkord (gerne Cmaj7 2345 und NN 5432 im Wechsel) zu greifen und per pull off/hammer on Kontakt zwischen Hirn und Finger herzustellen.
Ich mache das vorsätzlich jedesmal zu Beginn, wenn ich Gitarre oder Ukulele in die Hand nehme. Hilft - vor allem wenn man es regelmäßig macht.
2) Noten- und Harmonielehre:
Auch hier geht es um ein Art von Langzeitprogramm, das ich Dir in kleinen Happen auftische, damit du einen Sinn für den Klang, die Harmonie von Akkorden und Melodien entwickeln kannst - um Dir letztlich deine eigenen Begriffe über Musik und dein Instrument zu ermöglichen.
Ich habe erfahren, dass es viel Sinn macht, ein Instrument nicht mechanisch nachzuvollziehen, sondern zu verstehen, warum man etwas wie Akkordwechsel und Akzentsetzung überhaupt macht. Auch hier gilt es nicht von Stunde zu Stunde etwas erledigen zu müssen, sondern mit der Zeit das Große Ganze sehen, aber noch mehr HÖREN zu lernen.
Ich versuche immer, ein kleines Stück Theorie vorzubereiten, um es dann mit dem Repertoire zu verknüpfen, das Dir die praktische Anwendung sinnfällig machen soll.
Zur Zeit bereite ich mit den Happen vor, Tonarten und "Dur und Moll" zu erklären (Warum sind nicht alle Lieder in C-Dur? Funktionieren die verschiedenen Tonarten anders, oder sind sie im Grunde genommen gleich und doch irgendwie anders? Warum gibt es überhaupt G-Dur, D-Dur und B-Moll? Warum klingen viele Akkorde auf der Ukulele so ähnlich und sind doch genau gehört unterschiedlich? Was haben Trompeter und Vampire gemeinsam? Sie scheuen Kreuze... - wie versteht man diesen Witz?... ).
Auch diese Hausaufgaben sind also zeitlich langwellig....
3) Repertoire
Letztlich der Bereich, um den es doch eigentlich geht. Man will Lieder spielen können, um damit vielleicht sich und andere zu erfreuen.
Das geht nicht mit einem Akkord und einem Schlag alleine - soweit klar.
Du erlebst zur Zeit, wie mühselig es ist, am Anfang alles zusammenzubringen: Haltung, Fingerfertigkeit, Rhythmusgefühl, die mitunter subtilen und schwer zu unterscheidenden Klangunterschiede.
Das Repertoire bindet alles zusammen, was Du Dir mühevoll erarbeitest. Selbst ein einfaches Kinderlied muss im Takt bleiben und die Wechsel müssen passen.
Das Repertoire ist ein ständiges Wiederholen. Alle Lieder, die wir erarbeiten, werden sich ständig verändern und mit der Wiederholung neue Aspekte zeigen, je nach Deinem Stand der Fertigkeit und Einblick in die Musik. Sogar der "BiBaButzemann" und "Bruder Jakob" haben noch Potenzial - Du wirst sehen.
MaW: Auch das bleibt permanent "work in progress". Auch wenn wir nie mehr über das Lied "Tom Dooley" reden oder es spielen sollten, macht es Sinn, das Lied für Dich zu spielen und zu wiederholen und solltest du es in Spotify eingeben, wirst du erleben, wieviele Interpretationen davon existieren, die dich vielleicht inspirieren können - oder auch nicht.
Das Repertoire ist das Herzstück unserer Bemühungen und für Dich selbst sozusagen "immer auf"....
Kommentare
Kommentar veröffentlichen