Abend 53 - MODES, Part II: PRAXIS C ionisch und dorisch / BOSSA simple
REPERTOIRE / LIEDER:
Nachdem es nun bereits schon angesprochen wurde, hier wieder mal ein paar Tips zum Repertoire
- Um auch endlich in Richtung REPERTOIRE wieder ein Stück weiterzukommen, habe ich auf der folgenden Seite mal zusammengefasst und angedacht, wie wir das ab Herbst und über Winter in die Praxis bringen - vielleicht halbehalbe in jeder Stunde, 30 min MODES, 30 min REPERTOIRE.
https://ukeroland.blogspot.com/2022/10/repertoire.html
- In deiner Übezeit würde ich auch zur Hälfte Übungen zu Tonleitern und Modes und zum Repertoire machen. Wir haben ja bereits eine Menge Songs in Form von Akkordwechseln und Melodie-Teilen gespielt, jetzt gilt es, das auszubauen.
- Weiterhin gilt immer noch mein Vorschlag, dass du dir auf Dr.Ukes Website von Zeit zu Zeit einen Song deiner Wahl vornimmst - dabei unterstütze ich dich sehr gerne. Also mache mir bitte Vorschläge.
- Des weiteren haben wir ja noch das Buch, das wir bis zum Song „Knocking on heavens door“ bearbeitet haben. Da sind etliche Songs, die du immer wieder mal wiederholen kannst um Akkordwechsel und Melodie zu trainieren
Schau dir zB mal den Passus zu Pachelbel an! Sehr schön geeignet, neue Tonarten auszuprobieren!
BOSSA NOVA:
Ich habe dir jetzt eine Garageband Datei zum Bossa Nova per mail zugeschickt.
Du siehst 5 Spuren, die du dir der Reihe nach per Kopfhörer-Symbol einzeln und im Zusammenspiel anhören und dann mit Klatschen, Clave und Uke spielen kannst.
Die Drums-Spur ist ein einfacher Bossa mit leichter Asymmetrie der Snare/Klatsch Betonung. Versuche diese Spur erst sicher nachzuvollziehen.
Der Bass spielt im Wechselschlag konstant C G , auch etwas asymmetrisch, ebenso wie die Streicher-Pizzicati
E-Piano spielt je 4 Schläge Cmaj7/A-7 sowie Bbmaj7/G-7
Die Gitarre simuliert eine Uke und spielt C ionisch sowie C dorisch aufwärts. Achte hier mal darauf, dass die Tonleitern in 2er-Gruppen gespielt sind, bei der die jeweils erste Note 3 Schläge, die zweite Note etwas vorgezogen 5 Schläge klingt. Hört sich kompliziert an, ist gehört aber vertraut, verlasse dich da auf das Gefühl, man hat dieses „eiern“ schneller drauf, als an annimmt.
Überhaupt denke beim Bossa an die Form eines Eies! Langer Bogen, gefolgt von kurzem, dann wieder lang, dann wieder kurz - und wieder von vorn
Wenn wir tiefer in die Bossa Nova Welt gehen, wirst du feststellen, dass es ein sehr wandlungsfähiger Stil ist, der in der vorgestellten sturen Form selten in Brasilien zu hören ist und stur interpretiert leider zu „Fahrstuhlmusik“ führt - was wir vermeiden sollten…MODES:
Kurze Erklärung, was die Beschäftigung mit den MODES eigentlich bedeutet und was du damit gewinnst
Wie demonstriert, sind sie eine Art "Shortcut" und ein ziemlich raffinierter Weg, alle Tonarten des Quintenzirkels in einem Zusammenhang zu hören und zu verstehen (und selbstverständlich nach und nach auch zu spielen...)
Wie man das dann richtig anwendet und übt ergibt sich aus der PRAXIS pö a pö
DAZU 3 Garageband-Dateien: 00 ALLE MODI / 01 Modi von C - ionisch und 02 Modi von C - dorisch
Kurze praktische Synchronisation:
Wir spielen zusammen C ionisch 1 2 3 4 5 6 7 (also die C-Dur Tonleiter), dann
die C-Molltonleiter dorisch = 1 2 b3 4 5 6 b7
Ich spiele dazu Akkorde aus C-Dur/a-Moll zur C-Dur-Tonleiter.
Zu C dorisch spiele ich Akkorde aus Bb-Dur/G-moll
WARUM??: C-Moll ist in diesem Fall die II.Stufe von Bb-Dur (eine Tonart mit 2b - und du weißt jetzt auch warum und wo...): Bbmaj 7 C-7 dorisch E-7phr Ebmaj7lyd F7mix G-7äol A-7b5lok (die Ukulele Akkorde habe ich dir als GT-Datei zugeschickt, findest du aber auch hier weiter unten!)
Diese Logik durchzieht alle unsere künftigen Vamps aus c ionisch (= unsere vorläufige Grundlinie) + C dorisch bis lokrisch
Bitte versuche dir immer wieder klar zu machen , an welcher Stelle der jeweilige C Akkord gebildet wird und in welchem Modus diese dadurch jeweils stehen. Wir machen das aber auch Schritt für Schritt klar.
I ionisch
II dorisch
III phrygisch
IV lydisch
V mixolydisch
VI äolisch
VII lokrisch
Beispiel:
Spielst du zB eine C-lydische Tonleiter, ist diese eine auf der IV.Stufe beginnende Leiter, die alle Töne beinhaltet, die zu G-Dur gehören:
g a b C d e f# g
Beachte die dabei entstehenden besonderen Intervalle:
Du beginnst also mit C GT d GT e GT f'# HT g GT a GT b HT c
Die Tonleiter beginnt also mit einer erstaunlich klingenden Folge von 3 Ganztönen (GT cdef#) und endet mit einem ungewöhnlichen Klang recht nahe beieinander liegenden Halbtöne (HT), was diesen besonderen, "erhebenden" (oder "spacigen") Sound erzeugt.
ÜBUNG: C ion / C dor - VAMP:
Ich spiele einen sog. VAMP Cmaj7 - Cm7:
Dein Part:
(Am Besten zu einem Loop eines Vamps aus den beiden Akkorden im Basic Bossa Groove)
- Bossa SNARE Betonung hören, klatschen, mit Clave spielen,
- dann auf der Ukulele die Töne c und g (die in beiden Tonarten enthalten sind, also immer stimmen!) im einfachen Bossa-Groove spielen.
Dann auf und ab die beiden Tonleitern C-Dur und C-Moll Modes der I. und II.Stufe über den VAMP spielen und hören = verstehen - aber vor allem nicht nur stur linear, sondern in Auswahlen und Phrasen („licks“) oder Melodiefragmenten = ERZÄHLEN üben
(das Warmup geht auch über die beide Dateien: 01 Modi von C - ionisch und 02 Modi von C - dorisch, da habe ich eine Lücke für dich gelassen, nachdem dir das Klavier den Modus vorspielt. Du kannst in der Lücke erst einmal stur nachspielen und bei wachsender Sicherheit auch nur Licks, Fragmente, Phrasen )
Aufgaben und Plan für kommende Stunden (nach meinem Urlaub)
- Einhören in die MODES der Garageband-Dateien (weitere folgen),
- ionisch und dorisch flüssig spielen
- Die Akkorde der C-Dur Tonleiter wiederholen
- Die Akkorde der Bb-Dur Tonleiter anschauen, anspielen und im Zusammenhang mit C dorisch ins Gehör kriegen (GT-Datei " UKE - MODES C dorisch (II)" kommt per email)
- MANHA wiederholen und die Akkordwechsel in der nächsten Stunde einigermaßen flüssig spielen...
Ich schicke dir noch aus dem Urlaub eine Garageband "BOSSA NOVA Basic" Übung!
- Sinniere mal darüber, wie zu jedem der Dir bereits bekannten Akkorde sein Gegenstück in Dur und Moll aussehen und sich anhören könnte.
Spiele zB mal D -Moll und D-Dur oder
F-Dur und F-Moll oder
G-Dur / G-Moll
! Was passiert da durch einen einzigen kleinen Halbtonschritt!?
Hörst und spürst du den Stimmungswechsel?
Sinniere dann mal darüber nach, was passiert, wenn du diese Vamps ggf. der Reihe nach durchspielst. TONARTWECHSEL auf einfachste Weise! Das Ganze hat System - das dir im Blick auf den erweiterten Quintenzirkel evtl. dämmert...
Dass dabei die Moll-Akkorde mindestens 3, ja sogar 4 Deutungen zulassen, verwirrt dich vielleicht jetzt noch, wird dich als Stehgreifkomponisten oder Solisten eines Tages hoch erfreuen:
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