Abend 51 - Hintergründe der sog. MODES - Vorbereitung der Anwendung für Ukulele

 Hallo Roland!

Genau betrachtet, kommen wir bis Mitte Juni nicht mehr zusammen zum Üben - zu lange, um das so stehen lassen zu wollen. Also: Ehe der Faden reisst, daher folgender Vorschlag:

Ich denke, es ist an der Zeit, derweil die gedankliche oder geistige Seite der Musik in den Blick zu nehmen. Unterwegs auch ohne Ukulele oder Gitarre lässt sich Musik denken

 Jedenfalls versuchen wir es einmal, zusammen darauf zu setzen. Ich gebe dir ein paar Denksportaufgaben rund um die sowieso anstehenden Modi.

Thema sind die „MODES“ von C auf der Ukulele.

- KURZE KLANGBEISPIELE folgen noch, die das Material verständlich machen.

Der folgende  Überblick gibt dir vorab erst einmal nur die Strukur, die ich dir dann bis Juni mit Hilfe von GuitarToolkit-Dateien (es gibt eine iPhone Version) und ein paar mp3-Dateien per mail oder Signal in kleinen Happen serviere, sodass du unterwegs ggf Lust hast, den gedanklichen Faden aufzunehmen und damit vorzubereiten, was wir dann irgendwann praktisch in Swing, Blues und Bossa Nova umsetzen werden.

Du siehst hier zuerst einen ÜBERBLICK, den du vorläufig  nur zur Kenntnis nehmen sollst. 

Gib höchstens deinem Ehrgeiz den subliminalen Auftrag, innert 2 Monaten daraus ein paar Schlüsse zu ziehen - die wir dann im Juni/Juli vor unserem Urlaub praktisch durchgehen.

Wenn noch Fragen  auftauchen, bin ich diese Woche bis Freitag noch dazu ansprechbar oder schriftlich über Signal sowieso. 

Fragen sind also immer willkommen!

Feedback über Signal wäre sehr nett, gerne wüßte ich, ob Du überhaupt Zeit dafür hast und ob es funktioniert, die Ukulele zu denken!


Überblick Modes in C

Ein Klick auf das Bild steigert die Lesbarkeit…





Hier die Griffbilder der Modi für Ukulele (nach Guitar Toolkit):

Leider ist die ROOT hier oft nur einmal eingetragen. 

Ich habe oben in meiner Graphik generell die ROOT C immer als ORIENTIERUNG und Ausgangspunkt C der ungegriffenen 3. Saite gesetzt.

Fange gedanklich und später auch praktisch also bitte immer mit dem ungegriffenen tiefen C der 3. Saite an -  das ist unser Grundton!












FAZIT und damit dein Einsichtsziel am Ende der Reise:

Die MODI sind ein wichtiges Werkzeug, 

-  rein spielpraktisch die Stimmung, Atmosphäre oder Klangfarbe eines Stückes zu verstehen und solistisch zu gestalten (siehe unten Schaubild "Dunkel/Hell").

- Aber auch ein ziemlich pfiffiges ORDNUNGS-Werkzeug, mit 7 unterschiedlichen Griffmustern von einem einzigen Ausgangston aus mindestens die Hälfte aller existierenden Tonarten des Quintenzirkels und deren Mollparallelen zu verbinden.

- Und damit ein praktisches Hilfsmittel zum Verständnis des Zusammenspiels aller 12 Töne der CHROMATISCHEN TONLEITER, aus der alle Töne, Tonleitern,  Intervalle, Akkorde, Arpeggien stammen.

Die andere noch fehlende Hälfte des Quintenzirkels ergibt sich einfach und elegant aus einer kleinen Verschiebung um einen Halbton!

Also ein ziemlich praktischer Schlüssel zur Musik insgesamt.



Hier fehlt bewußt ein LINK:
Der dazugehörige Wikipedia Artikel über den Quintenzirkel ist zwar nicht schädlich, aber ehrlich gesagt kaum an einen interessierten Musiktheorieanfänger gerichtet - ich hätte lange Zeit ohne spezielle Informationen zu historischen Interpretationen über die Tücken der Teilung schwingender Körper nichts damit anfangen können. Gerne kannst du ihn lesen, aber ob du praktischen Nutzen aus der Kritik pythagoräischer Denkansätze für dein Spiel ziehen kannst - ich habe Zweifel ... und nicht an dir.

Sollten wir es noch erleben, über aussereuropäische Musiktheorien (Stichwort: temperierte Stimmung) zu sprechen, wird das aber interessant werden.


So, jetzt bin ich sehr gespannt, ob das Experiment klappt, die Ukulele unterwegs zu DENKEN, statt sie zu zu SPIELEN. 

Du wirst es nicht glauben, aber ich mache seit geraumer Zeit die Erfahrung, egal ob bei der Gartenarbeit, dem Autofahren oder beim Einkaufen, dass Musik tatsächlich wie die wirklichen Dinge des Lebens zuerst im KOPF stattfindet und auch immer dort beginnt - die Umsetzung ist zwar dann auch noch mal Mühe, aber meiner Erfahrung nach nur noch halb so mühselig, wenn man einen Plan hat - und den machen wir!


Einen schönen Urlaub wünsche ich euch!


ANHANG:

Ich sammele hier in den kommenden Wochen einfach ein paar nützliche Links zu Texten und YouTube-Filmen zum Thema. 
Nimm, was dich interessiert, was zuviel, ignoriere. Ich sammle erst mal nach Gutdünken, was zum Verständnis beitragen könnte.


Diese Erklärung ist klar und sachlich aus klassischer und historischer Perspektive:

Hier der dir bereits bekannte Film des jungen Gitarristen, der die Modes mit Farbeindrücken illustriert:


Aus einem anderen meiner Kurse folgende Passage, deren Illustration dir ggf. nützen kann:
„ Weiteres zu den MODES:
Du kennst bereits in C-Dur folgende Modes,

Ionisch => Cmaj7 , Dorisch => D-7 , Mixolydisch => G7 ,   Äolisch => A-7

Diese Klangwelten sind uns vertrauter, da sie in Pop, Jazz und Klassik entweder die die harmonisch etwas reibungsärmeren Modi sind (ionisch, dorisch, äolisch) oder besonders charakteristisch "anders" sind wie mixolydisch, der die Bluesklänge bestimmt - was unseren Großeltern noch zu schaffen machte, mittlerweile aber mainstream ist. 
Der Mixolydische Modus hat dabei als V.Stufe funktional sowieso immer eine besondere Stellung, er ist der Modus der Dominatseptakkorde und der erweiterten Jazz-Blues Skalen.

Hier das versprochene Schaubild der Modi in ihrer koloristischen Klangwirkung  - vom Autor widersinnigerweise absteigend (!?) geordnet von oben DUNKEL nach unten HELL - das dir zeigen soll, wie du die Modi begreifen kannst als ein modellierendes Gestaltungsmittel innerhalb einer Tonart:
 MODI von Dunkel zu Hell (Klick auf das Bild steigert Lesbarkeit...)





Modes von HELL nach DUNKEL klingend geordnet

Dazu gibt es auch einen didaktisch absolut sehenswerten Youtube-Film: https://youtube.com/watch?v=vMDK96VF_fA&si=v5cRrdn0udnOXuMd



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